Party: Joachim Witt - Special Guest: leichtmatrose

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Party: Joachim Witt - Special Guest: leichtmatrose

Einlass: 19:00 Uhr

Joachim Witt und sein Weg zurück auf die Bühne

2012 war Joachim Witt zuletzt im größeren Dialog mit seinem Song „Gloria“, welcher sich im dazugehörigen Video mit den Tabus des Krieges, der Umwelt und Kirche beschäftigte. Die moralischen Zeigefinger der Gesellschaft erhoben sich daraufhin und lösten Diskussionen aus. Knapp zwei Jahre später ist er zurück mit dem Album „Neumond“ und seiner ersten Tour seit 10 Jahren, welcher er aufgeregt entgegen schaut.

Jeder zweite in unserer Gesellschaft wird seinen Kopf heben und sagen „Ah, den kenne ich doch!“, wenn er folgende Textzeilen hören wird oder in eurem Fall lesen. „Hey, hey ich war der Goldener Reiter“. Man erinnert sich dann an das aufstrebende Talent Joachim Witt, der die Neue Deutsche Welle stark beeinflusst hat. Seine ersten beiden Werke ‚Silberblick’ und ‚Edelweiß’ hielten sich Anfang der 80er Jahre Wochenlang in den Charts und verschafften ihm einen Namen in der breiten Masse. ‚Der goldene Reiter’ wurde sein erster nationaler Erfolg. Er beschreibt das Bournout-syndrom, ein immer noch sehr aktuelles Thema. Den Aufstieg und Fall im Leben eines Menschen bis zu dem Moment, wenn nichts mehr geht und nur noch eine Pause hilft. Ein Umstand, welchen Herr Witt kenne dürfte. In den 90ern und Teilen der 00er kämpfte er mit sich und seinen eigenen Dämonen und gewann letztlich. Joachim Witt ist mittlerweile 65 Jahre jung und wird bis heute an den Erfolgen der 80er gemessen, was ihn aber nicht stört. Wir telefonieren, während er davon erzählt, dass er die Nummern immer noch gerne spielt und sie auch gerne für sein Publikum performt. „Es sind die Aufhänger, an denen man gemessen wird […] und es macht Spaß, die Reaktionen im Publikum zu sehen.“, erzählt er und gibt zu, dass ihm das Live-Spielen mittlerweile sogar Spaß macht. Früher wäre das anders gewesen, woran das läge, weiß er aber auch nicht genau. Der mittlerweile in die Jahre gekommene Musiker und Schauspieler wird es aber nicht Müde durch die Lande zu streifen und nach neuen Aufgaben zu suchen. Am 20. November 2014 wird er in Rostock auftreten und sein neues Album ‚Neumond’ im Gepäck haben und erklärt mir in diesem Zuge seinen Bezug zu unserer Hansestadt. „Normaleweise fahre ich nur durch Rostock durch, um an die Küste nach Warnemünde zu kommen. Ich habe aber vor einigen Jahren mal nach meinen Vorfahren recherchiert. Es waren Zimmermänner, die durchs Land zogen und aus Rostock kamen. Das kann man bis ins Mittelalter zurückverfolgen und verändert irgendwie den eigenen Bezug zur Stadt.“ Damit ist es wohl besiegelt. Nicht alle Wege führen nach Rom, sondern wohl eher nach Rostock. In diesem Fall, um seine neue Musik zu präsentieren. Ob man diese jetzt als neue deutsche Härte oder elektronisch experimentierfreudige Auferstehung der Neuen Deutschen Welle bezeichnen möchte, sei jedem Hörer frei gestellt. Fakt ist, dass der Inhalt seiner Songs viel direkter geworden ist. Zeichnete er sich früher mit großen Metaphern und Symbolen aus, so lassen sie nun wenig Platz für Interpretation. Deutlich wird dies durch die Singleauskoppelungen ‚Mein Herz’ und ‚Die Erde brennt’. „Die Texte sind einfacher und nicht mehr so hintergründig.“ In seinen Augen liegt das vor allem an der Zusammenarbeit mit Martin Engler. Bereits 2012 haben sie den Song ‚Kein Weg zu Weit’ zusammen produziert und jetzt innerhalb von zwei Monaten ‚Neumond’ ans Licht der Welt gebracht. Joachim Witt erzählt mit Stolz, dass es ganz anders war als bei dem Vorgängeralbum ‚DOM’. Die Ideen seinen nur so aus ihm heraus gesprudelt und durch das Zutun der Fähigkeit vom ‚Mono.Inc’ Frontmann Martin zu etwas richtig Gutem geworden. ‚Neumond’ ist sein inzwischen vierzehntes Studioalbum und wie uns seine Vita zeigt, wohl auch nicht das Letzte.

von Antje Benda

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Special Guest: leichtmatrose - Erfinder des deutschen Elektro-Chansons

Wer glaubte, der leichtmatrose wäre nach seinem furiosen 2009er Debüt endgültig “gestrandet”, dem sei versichert das er genau jetzt wieder im sicheren Heimat-Hafen ablegt, um uns mit einer extravaganten Flotte dunkler, romantischer Elektro-Chansons entgegen zu segeln. Wieder verknüpft er nonkonformistische Symbiosen zwischen den Welten und Wellen der Musikgeschichte mit poetischen Rettungsinseln. Mit an Bord ist sein Entdecker und Lotse, Joachim Witt. Von daher muss man sich nicht zu weit aus dem Bullauge lehnen, um zu prophezeien, dass 2014 die ganz große Kreuzfahrt für den leichtmatrosen Andreas Stitz wird.

Der leichtmatrose heuert im Frühjahr als Special Guest der Headliner Tour von Joachim Witt an, und holt zeitgleich seine neue EP „Johnny fand bei den Sternen sein Glück“ aus dem Seesack. Feinfühlige, facettenreiche Songs über die unruhigen Gewässer des Lebens wechseln sich darauf mit wütenden Geschossen gegen die Verklappung gesellschaftlicher Probleme ab. Nirgends wird das so deutlich wie im Duett mit Joachim Witt (Hier drüben im Graben), in dem er ganz selbstbewusst manövrierunfähige Lebensentwürfe flutet. Mit seinem einzigartigem erzählerischen Feeling, dem nicht mehr ganz und gar minimalistischen Arrangement und vor allem seinem exzellentem Timbre hinterlässt er seine Hörer im Schwebezustand zwischen Beklemmung und unendlicher Vertrautheit, und gibt einen Ausblick darauf wie die Fahrrinne zum zweiten Album ausgestaltet sein wird. Musikalisch begleitet Ihn sein Keyboarder und Mitkomponist „Thomas Fest“.

Vor 5 Jahren als alles begann, setzte er mit seiner Debüt Single "sexi ist tot" sogleich das Topsegel in den Deutschen Alternative Charts, und schrubbte gemeinsam mit der Deutsch Amerikanischen Freundschaft, Clan of Xymox und Scarlett Soho erfolgreich etliche Bühnenplanken. Neben seinem nostalgischen Faible für Musik und Attitüde der New Romantic-Bewegung hat er eine ausgeprägte Schwäche für futuristische Klangentwürfe jenseits des Trendbarometers, und erweckt damit augenzwinkert eingerostete Synapsen wieder zum Leben. Darüber liegen seine melancholischen Erzählungen vom Kap der Guten Hoffnung, und jenem Herzrasen auf dem Narrenschiff. Er irritierte in ironisch metrosexueller Pose und mit poetisch bunten Wimpeln, die sich dann jedoch als zum Hilferuf aufgereihte pointierte Signalflaggen offenbarten. Er ist ein Bewährungshelfer, in jeder seiner Welten. Musikalisch hat er sich inzwischen weiter geöffnet, und erfindet das Genre des „deutschen Elektro-Chansons“ schließt aber dennoch nahtlos an das Debüt an, und bleibt der "Junge von nebenan“.

Invited: Josi Lepzien, Su Zie, Nika Pre, Uva Piterane, Zwölvis Grizzley, Ericito Flaco, Flicka Ahoi, Pierre Graslin, Gianluca Cicchetti, Anka Pinske, Britta Dreimal Dreizehn Gänsefüßchen, Maria Briesemeister, Ivi Angeli, Stän Zi, Lizzard Kaiser, Ju Dith, Steffi Nagelberg, SchLaura Oldie, Thomas Wolff, Ole Papenhagen, Ratzie Aus MV show more »